Bei der Gauhauptversammlung des Schützengaues Wolfstein standen die diversen Rechenschaftsberichte im Zeichen eingekehrter „Normalität“, nachdem in den beiden zurückliegenden Jahren coronabedingt Schießwettkämpfe und gesellige Veranstaltungen nahezu vollständig zum Erliegen kommen waren.
Im Vereinsheim der Rehberger Birkenwaldschützen konnte die zweite Gauschützenmeisterin Margit Poxleitner zahlreiche Abordnungen der Wolfsteiner Schützenvereine begrüßen. Gekommen waren auch der stellvertretende Landrat Franz Brunner, der Graineter Bürgermeister Jürgen Schano, Bezirksschützenmeister Hans Hainthaler und die Gauehrenmitglieder Max Duschl, Alfred Fesl und Max Atzesdorfer.

Beim traditionellen Totengedenken zu Beginn der Versammlung würdigte Margit Poxleitner die großen Verdienste, die sich der erst vor kurzem so plötzlich verstorbene Ehrengauschützenmeister Gerhard Krenn erworben hat. 24 Jahre lang habe er den Gau Wolfstein mit äußerst engagiertem Einsatz geführt, das Schützenwesen geprägt und insbesondere die Jugend gefördert. Die Interessen der Schützen habe Krenn auch auf Bezirks- und Landesebene tatkräftig vertreten. Ein großes Anliegen sei ihm ebenso die Anerkennung des Schützenwesens in der Gesellschaft und die Geselligkeit gewesen. Für sein außerordentlich großes Engagement wurde Gerhard Krenn mit höchsten Auszeichnungen geehrt, unter anderem mit der Goldenen Medaille am Grünen Band des Deutschen Schützenbundes und mit der Ehrenmitgliedschaft des Schützenbezirkes Niederbayern. Margit Poxleitner schloss wörtlich: „Lieber Gerhard, der Gau Wolfstein, die Vereine und alle Schützenschwestern und Schützenbrüder werden dir immer mit Respekt und Anerkennung gedenken.“

In ihrem Jahresrückblick erwähnte die 2. Gauschützenmeisterin die Teilnahme von Mitgliedern der Gauvorstandschaft bei den Gaujugendtagen in Böhmzwiesel (2022) und in Rehberg (2023), beim Bezirksschützentag in Landau, bei den Siegerehrungen zu den Gaumeisterschaften 2022 und 2023, beim Gaudamenschießen und beim Bezirksjugendtag im Labergau, wo der frühere Wolfsteiner Gaujugendleiter Uli Reischl mit der „Jugendehrennadel in Gold des Schützenbezirks Niederbayern2 ausgezeichnet wurde (PNP berichtete).

Auch im Namen des nicht anwesenden 1. Gauschützenmeisters Florian Eider dankte Margit Poxleitner den Mitgliedern der Gauvorstandschaft, den Schützenmeisterinnen und Schützenmeistern und allen anderen Verantwortlichen in den Vereinen für ihr Engagement.

Gausportleiter Josef Friedsam resümierte über die diversen Meisterschaften und verwies insbesondere beim Thema Gaumeisterschaft auf die entsprechenden Infos auf der Gau-Homepage.

Beim Bezirkskönigsschießen, an dem auch die neuen Wolfsteiner Gaukönige teilgenommen haben, erreichte Jugendkönigin Elena Oellbrunner den ausgezeichneten zweiten Platz.

Bei der in abgespeckter Form durchgeführten Bezirksmeisterschaft traten 42 Wolfsteiner Schützen an und erzielten teilweise ausgezeichnete Platzierungen. Vor allem die Auflageschützen dominierten und fuhren drei erste, zwei zweite und einen dritten Platz ein. 31 Schützen aus dem Gau Wolfstein nahmen an der Bayerischen Meisterschaft teil, bei der wiederum ein Auflage-Team immerhin den vierten Platz erreichte. Acht Schützen qualifizierten sich sogar für die Deutsche Meisterschaft, bei der die Auflageschützen den 23. Platz erreichten.

Fünfzig Teilnehmer aus neun Vereinen wurden beim Wolfsteiner Auflage-Cup gezählt, der auch heuer wieder, voraussichtlich im September, ausgetragen wird.

Der Gausportleiter machte auch darauf aufmerksam, dass Ummeldungen bzw. Passänderungen bis spätestens 15. August beantragt werden müssen. Neue Disziplinen betreffen das Schießen mit Lichtgewehren (Schülerklasse) und Team-Mix-Wettbewerbe.

Wie Rundenwettkampfleiter Fritz Heindl berichtete, hat sich bei einer Umfrage unter den Auflage-Mannschaften eine knappe Mehrheit für die Zehntelwertung ausgesprochen. Die Schießsaison 2023/24 startet am 30. September bzw. 1. Oktober. Mit einem Vergleich der Saisonen 2020/2021 und 2022/2023 zeigte Heindl auf, dass die Zahl der Mannschaften immer mehr zurückgeht. Am deutlichsten fällt der Unterschied in der Disziplin Luftgewehr auf, wo sich die Zahl von 35 auf 29 reduzierte. Bei der Luftpistole sind es noch acht statt neun Mannschaften, bei der Auflage ist es mit 21 eine weniger. Die Zahl der Jugendmannschaften blieb mit jeweils sechs gleich. Bei den gauübergreifenden Wettkämpfen mit Klein- und Großkaliber-Sportwaffen traten zuletzt 16 GK-Teams an (vor zwei Jahren war es noch 18), die KK-Mannschaften mehrten sich dagegen von sieben auf acht.

Gaudamenleiterin Helene Duschl blickte auf das 35. Gaudamenschießen zurück, an dem sich 90 Damen aus zehn Vereinen beteiligten. Heuer findet diese beliebte Veranstaltung vom 8. bis 10. Mai bei der FSG Freyung statt. Mit drei Mannschaften nahmen Wolfsteiner Schützinnen am Gauvergleichskampf des Schützenbezirks Niederbayern mit sehr guten Erfolgen teil. Beim Er- und Sie-Schießen in Straubing war die Gaudamenleiterin selbst zusammen mit Helmut Seeliger dabei.

Nach Darstellung der Bogenreferentin Cornelia Aigner nahmen die Bogenschützen aus den Vereinen Lackenhäuser, Rehberg und Röhrnbach erstmals an den Gaujugendwettkämpfen teil und waren auch bei der Gaumeisterschaft vertreten. 16 Schützen qualifizierten sich dabei für die Niederbayerische Meisterschaft und erzielten dort teilweise ausgezeichnete Platzierungen. Erfreulich ist nach den Worten Aigners der Mitgliederzuwachs in Lackenhäuser und Röhrnbach. Zudem wurde in Marchzipf eine Bogensparte gegründet. Zur Mitgliederwerbung und Präsentation des Bogensports sind Beteiligungen an mehreren Festlichkeiten der näheren Umgebung wie Graineter Säumerfest, Schulfest in Röhrnbach und Landesgartenschau in Freyung geplant.

Erst wenige Tage vor der Gauhauptversammlung hatte Gaujugendleiter Andreas Raab den diesjährigen Gaujugendtag mit Finalschießen der Jugendfernwettkämpfe und Bekanntgabe der beiden Nachwuchssportler des Jahres (PNP berichtete) geleitet. Entsprechend berichtete Raab nun erneut über die Teilnahme von Jugendmannschaften aus dem Schützengau Wolfstein beim Walter-Ballin-Pokal und beim Minister-Hubert-Aiwanger-Pokal, über das durchgeführte Zeltlager in Finsterau sowie die Fackelwanderung auf den Lusen.

Immerhin sechs Schützen mehr als noch vor einem Jahr konnte Mitgliederreferent Josef Altendorfer vermelden. Die Zahl 2683 ergibt sich nach 74 Austritten und 80 Neuzugängen. Dem Gau gehören 869 Damen an. Die Gesamtzahl gliedert sich in 2414 Erwachsene, 82 Junioren, 54 Jugendliche und 133 Schüler. Zur Schützenjugend (bis 27 Jahre) zählen 551 Mitglieder. Am mitgliederstärksten unter den 28 Schützenvereinen des Gaues Wolfstein ist Hubertus Böhmzwiesel mit 308 Schützen. Als wichtige Neuerung sprach Altendorfer an, dass künftig etwa bei Austritten die Schützenausweise nicht mehr zurückgegeben werden müssen - sie bleiben vielmehr beim Verein bzw. beim Mitglied selbst.

Dritter Gauschützenmeister Albert Grünzinger machte auf sein Angebot zur Durchführung eines weiteren Lehrganges zur Verlängerung von Übungsleiterlizenzen aufmerksam. Einen informativen Überblick über die Kontostände des Gaues gab Schatzmeisterin Andrea Spann. Ihr bescheinigten die beiden Kassenprüfer Josef Ranzinger und Bernhard Ilg eine einwandfreie Kassenführung.

Die große Bedeutung der Schützenvereine für das gesellschaftliche Leben, für die Traditions- und Brauchtumspflege hoben der stellvertretende Landrat Franz Brunner und der Graineter Bürgermeister Jürgen Schano in ihren Grußworten hervor. Viele engagierte Verantwortliche in den Vereinen bemühten sich vor allem auch um die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Jürgen Schano verwies zudem auf das Ferienprogramm des vergangenen Jahres, das viel Anklang gefunden habe.

Bezirksschützenmeister Hans Hainthaler betonte in seiner Ansprache, dass das Leistungsniveau gerade in Niederbayern hoch angesiedelt sei: „Wir sind Weltspitze im Schießsport!“ Doch bei allem Wettkampfgeist dürfe der Spaßfaktor nicht außer acht gelassen werden. Hainthaler verwies weiters auf das bayerische Sonderförderprogramm zur Bezuschussung von Schützenheimumbauten und zur Einrichtung von elektronischen Schießständen. Interessenten können sich bei ihm melden. Neu sei zudem die Förderung zur Anschaffung von Lichtgewehren für die Schülerklasse.

Weitere Hinweise des Bezirksschützenmeisters galten der sorgfältigen Pflege des Net-Portals „Mein BSSB“, Weiterbildungen für Trainerlizenzen und der Einladung zu einem Auflage-Preisschießen im Gau Dingolfing. Der Strukturwandel im Schützenwesen ist nach Meinung von Hans Hainthaler noch nicht ganz abgeschlossen. So sei die Zahl der Schützenvereine innerhalb mehrerer Jahre von 825 auf 720 gesunken. Dagegen steige die Zahl der Mitglieder insgesamt.

Traditionell zeichnet der Vertreter des Bezirksschützenmeisteramtes alljährlich die drei Vereine des Gaues mit den höchsten Mitgliederzuwächsen aus. Heuer erhielt die Plakette in Gold die FSG Freyung (plus 18), Silber ging an Hubertus Böhmzwiesel (plus 13) und Bronze bekam der SV Röhrnbach (plus 8).

Die Ehrungen nahm Max Duschl, der Ehrungsreferent des Gaues, vor. Einleitend betonte er, dass künftig bei Abwesenheit eines zur Ehrung vorgesehenen Schützen die Ehrung ein Jahr zurückgestellt wird, dass sie aber dann erlischt, wenn der Schützen wieder nicht persönlich anwesend ist. Im Übrigen sei eine Überarbeitung der Ehrungsordnung zu empfehlen. Außerdem stehe er selbst in seiner weiteren Funktion als Referent für Behindertenschießen bei Problemen bereit, entsprechende Hilfsmittel zu beantragen.

Ehrungen

Gau Silber

Eva Boxleitner
Josef Boxleitner
Waltraud Eder
Patrick Putz
Frank Winke
Thomas Binder
Gisela Schmid
Manuel Bauer
Sebastian Bauer
Karin Fürlinger
Michael Fastner
Sebastian Krückl
Max Schrottenbaum
Walter Hilgart

Gau Gold

Bernd Steglich
Michael Seibold

BSSB - In Anerkennung

Magdalena Berger
Alexander Bertelshofer
Josef Grübl
Herbert Weiß jun.
Werner Feirer

Niederbayern Bronze

Margit Poxleitner
Christian Rodler
Thomas Roßgoderer
Max Wurm
Christian Hilgart
Cilla Manzenberger

Niederbayern Silber

Gerhard Lengl
Helene Duschl
Rosmarie Boxleitner

Kleine DSB-Ehrennadel

Hans Schmid